Karfreitag


Heilsplan oder Mord?

Kann es tatsächlich der Wille Gottes gewesen sein, daß sein Sohn zur Erde kam um zu leiden und zu sterben?

 

Wer könnte behaupten, er hätte voll erfaßt und sei in der Tiefe seiner Seele restlos überzeugt, daß der Tod eines Unschuldigen Milliarden Schuldige von den Folgen ihres falschen Tuns befreit?

 

Würde ein irdisches Gericht anstatt des wahren Übeltäters bewußt einen Unschuldigen zum Tode verurteilen und hinrichten lassen, so wäre dies in unseren Augen ein abscheulicher Justizmord.

Von Gott halten wir jedoch so etwas für möglich!

Gott ist die Liebe wird darauf gesagt. Liebt er seinen Sohn denn nicht?

 

Vielleicht vergessen wir aber auch, daß der Schöpfer aller Dinge nicht nur die Liebe ist, sondern auch die Gerechtigkeit in Vollkommenheit! Und Vollkommenheit schließt Willkür aus. Gäbe es etwas zu verbessern, wäre es nicht vollkommen gewesen.

 

Von Beginn der Schöpfung im All verankert, wirkt der schaffende Gotteswille durch seine Gesetze. Die Wechselwirkung von Saat und Ernte ist eines der drei Grundgesetze. Sie stellt die selbsttätige Gottgerechtigkeit dar, die ohne Abweichung, ohne Willkür streng sachlich ist!

 

Es ist absolut unmöglich,  daß  der  an  Jesus begangene Mord die Menschen erlöst hat. Ebenso ist es ausgeschlossen, daß der vollkommene Schöpfer seinen Sohn in dieser Absicht zur Erde sandte.

 

WARUM ALSO KAM JESUS AUF DIESE ERDE?

 

Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, müssen wir bedenken, daß der Mensch kein Geschaffener  ist. Wäre er direkt von Gott geschaffen, so wäre er von Beginn an vollendet gewesen.

 

Der Ursprung des Menschen liegt zwar in einer höheren Welt, dem Geistigen Reich, jedoch ist der von dort ausgehende Geistfunke sich selbst noch nicht bewußt. Dieser unbewußte Geistfunke senkt sich in die Stofflichkeit (in die Materie) um sich hier erst, während einer langen Wanderung, zu einem bewußten Menschengeist zu entwickeln.

 

Das natürliche Ziel dieser Entwickelung ist die Rückkehr in das Geistige Reich, in das Paradies, als vollbewußt entwickelte Persönlichkeit. 

Nun ist aber der Mensch leider schon vor sehr langer Zeit  von diesem gottgewollten Weg abgewichen. Er band sich an die Materie derart, daß er sich von allem höheren Erkennen, dem Geistigen Reich und zuletzt auch von Gott selbst abschnitt und somit auch alle Hilfen von dort nicht mehr wahrnehmen konnte.

 

Es wurden Propheten gesendet um die Menschheit zu ermahnen und aufzurütteln, den geistigen Weg wieder zu suchen und zu gehen. Diese Boten aber wurden immer wieder zurückgewiesen und teilweise auch getötet. 

 

In dem Gleichnis von den bösen Weingärtnern ist dieses Geschehen in den Evangelien nach Matthäus 21/33-41, Markus 12/1-9 und Lukas 20/9-16 überliefert.

 

Der Weinberg dient bereits im Alten Testament als Bild für das Volk Israel. Vgl. Jesaja 5/1. In seiner Güte schickt Gott immer neue Knechte (gemeint sind Propheten) um den Lohn für seine Gnade einzufordern. Diese Gnade besteht darin, daß wir in seiner wunderbaren Schöpfung ein bewußtes Sein finden können.

 

Vorahnend spricht Jesus in dem Gleichnis sinngemäß davon, daß selbst, wenn der Herr des Weinberges (Gott selbst) seinen Sohn schickt, auch die Möglichkeit besteht, daß sie (die Menschen) auch ihn nicht annehmen werden. Werden sie sich trauen auch IHN zu töten?

 

"Was wird der Herr des Weinberges dann tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben."                                                                                                                                  Markus 12/1-9

 

Ein deutlicher Hinweis darauf, daß der Mord an dem Gottessohn das verhängnisvollste Verbrechen in der Menschheitsgeschichte gewesen ist.

 

WERFET AUF IHN ALLE SCHULD

 

Vielerorts klammern Menschen sich an diese Aussage und erhoffen sich mit dem qualvollsten Tod des Gottessohnes die Erlösung von ihren eigenen Sünden.

 

Nochmals die Frage:  Wer könnte behaupten, er hätte voll erfaßt und sei in der Tiefe seiner Seele restlos überzeugt, daß der Tod eines Unschuldigen Milliarden Schuldige von den Folgen ihres falschen Tuns befreit?“

 

Ist es wirklich anzunehmen, daß GOTT selbst von den Menschen verlangt, gegen sein eigenes Gebot zu handeln?

DU SOLLST NICHT TÖTEN !

 

Jesus selbst sagte der Überlieferung nach: 

 

"Ich bin nicht gekommen die Gesetze meines Vaters aufzuheben, sondern zu erfüllen."

 

Von sich aus hätte der Mensch den vorgezeichneten Weg zurück in die lichte Heimat - in der für seine Entwickelung vorgegebenen Zeit - nicht mehr finden können. Denn auch die Erde ist dem „Werden und Vergehen“ unterworfen und wird eines Tages nicht mehr existieren. Wir haben also nicht ewig Zeit.

 

Jesus Christus wurde gesandt, um uns Menschen in seinem Wort die Wahrheit zu bringen, welche die Menschen lange schon verloren hatten. Die Wahrheit, welche den Willen Gottes zum Ausdruck bringt und in den Natur- oder Schöpfungsgesetzen verankert ist, legt den verschütteten Weg wieder frei.

 

Die Menschen, welche auf Jesus Christus hören wollen, finden in seinem Wort den Wegweiser zu dem ersehnten geistigen Ziel, dem Paradies. Und bei Befolgung auch die Möglichkeit der Lösung oder Erlösung von allem Falschen.

 

Dieser Weg sollte bei einer natürlichen Entwickelung des Menschengeistes freudevoll und voller Glück dem Licht entgegenführen.

 

Durch Menschengesetz waren diese Wegweiser verdreht und damit auch der Weg verschüttet worden.

 

So soll Jesus laut der Überlieferung den Religionsführern gegenüber u.a.  folgendes zum Ausdruck gebracht haben: "So setzt ihr das Wort Gottes außer Kraft und ersetzt es durch eure Überlieferungen."  Markus 7/13.

 

Jesus aber konnte mit der von ihm gebrachten Wahrheit in seinem Wort, welche er der Menschheit aus seiner Liebe heraus brachte, nur den richtigen Weg weisen - gehen muß ihn jeder von uns selbst.

 

"Wenn Ihr an meinen Worten festhaltet und das tut was ich euch gesagt habe, dann gehört ihr wirklich zu mir. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien!"                             Johannes 8/31-32

  

Der Gottessohn sah, daß die Menschen auch ihn in der Mehrzahl ablehnten. Daher war seine Zeit kürzer bemessen als es vorgesehen war. Er konnte auch seinen Jüngern nicht mehr alles vermitteln, denn auch sie verstanden ihn oft nicht.

 

Aus seiner großen Liebe heraus verhieß er daher, bevor er die Erde verließ eine nochmalige, letzte Hilfe aus dem Licht.

  

"Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird Euch in alle Wahrheit leiten. Und wenn derselbige kommt, der wird die Welt strafen um der Sünde und um der Gerechtigkeit willen! Und wird bringen das Gericht. Ich aber gehe zum Vater und Ihr werdet mich hinfort nicht sehen. Ich bin vom Vater ausgegangen und kommen in die Welt. Wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater!«                                                             Johannes 16/12-13